01. März 2022
Das Projekt „SocialMediaHistory“ lädt Bürgerinnen und Bürger zur gemeinsamen Forschung ein. Auf einem Online-Workshop am 25. und 26. März 2022 untersuchen Interessierte zusammen mit dem Projektteam Geschichtsdarstellungen auf Instagram.
Soziale Medien werden verstärkt als Orte der Erinnerungen genutzt – sowohl von Gedenkstätten, Museen und Medienunternehmen als auch von Initiativen, Vereinen und Privatpersonen. Sie alle nutzen die Demokratisierung der Kommunikationsmöglichkeiten, um ein Publikum für die eigenen Botschaften zu finden.
„Jan Böhmermanns kritische Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur in sozialen Medien im ZDF Magazin Royal hat jüngst gezeigt, wie groß der Einfluss von Instagram auf unsere Wahrnehmung von Geschichte geworden ist“, stellt Projektleiter Christian Bunnenberg aus Bochum fest.
Umso wichtiger ist das Bewusstsein für diese Entwicklungen. Projektleiter Thorsten Logge von der Universität Hamburg erklärt: „Nicht zuletzt die Propaganda des gegenwärtigen Krieges zwischen Russland und der Ukraine führt uns vor Augen, dass wir grundsätzlich kritisch mit den geteilten Inhalten in den sozialen Medien umgehen müssen. Und dazu brauchen wir alle die Kompetenz, um uns orientieren und das Gesehene bewerten zu können.“
Dazu bietet das Forschungsprojekt „SocialMediaHistory – Geschichte auf Instagram und TikTok“ einen Workshop an, bei dem die Teilnehmenden zunächst das Medium Instagram und seine Ausdruckformen kennenlernen und anschließend mit dem Projektteam eine Analysemethode zum Umgang mit Geschichte auf Instagram erarbeiten. Gemeinsam werden dann Beispielbeiträge entwickelt.
Für den Workshop werden 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab 16 Jahren gesucht. Erste Erfahrungen im Umgang mit Instagram sind erwünscht; historisches oder geschichtswissenschaftliches Vorwissen ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos. Interessierte finden weitere Informationen und die Möglichkeit zur Bewerbung bis zum 18. März 2022 auf der Projektwebsite www.socialmediahistory.de.
Mit den Erkenntnissen aus diesem und drei weiteren Workshops bis 2023 entwickelt das Projektteam Online-Lernmodule, die allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen sollen. Projektkoordinator Nils Steffen von der Uni Hamburg hält fest: „Als Historikerinnen und Historiker können wir unser Wissen einbringen. Ohne die Fragen und Impulse der Bürgerinnen und Bürger können wir jedoch keine Lernmodule konzipieren, die wirklich den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer entsprechen.“
„SocialMediaHistory – Geschichte auf Instagram und TikTok“ ist ein gemeinsames Projekt der Public History der Universität Hamburg und der Geschichtsdidaktik der Ruhr-Universität Bochum in Zusammenarbeit mit Kulturpixel e.V. Das Projekt hat eine Laufzeit von März 2021 bis Februar 2024 und wird im Rahmen des Förderbereichs Bürgerforschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Es gehört zu 15 Projekten, die bis Ende 2024 die Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler inhaltlich und methodisch voranbringen und Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen geben sollen.