• Deckblatt. Interview wisskomm.de mit Prof. Thorsten Logge. Die Rezeption von Geschichte ist eben gerade nicht eindeutig.
  • Frage: was ist und tut Public History? Drei Ebenen. Erstens: Personen. Zweitens: Orte und drittens: Praktiken. Zitat Thorsten Logge: Man kann sagen: es gibt Public History überall dort, wo Geschichte ist und wo Leute Geschichte machen.
  • Thematik: Öffentlichkeit, Medien und Geschichte. Zitat Thorsten Logge: "Das Verhältnis von Geschichte, Medien und Öffentlichkeit definiert sich für mich immer wieder neu. [...] Diese Interaktionen müssen wir [...] analysieren: Warum wird das jetzt so erzählt, wer redet mit wem [...] Welche Rolle spielt das konkrete Medium und welche Möglichkeiten und Grenzen haben Medien beim Machen von Geschichte?"
  • Frage: Wie lassen sich Geschichtsformate unterscheiden? Drei Ebenen: Erstens: geschichtswissenschaftliche Formate. Zweitens: historisch-politische Bildung und drittens: Unterhaltungshistoriographien. Zitat Logge: "Allen Formen ist gemein, dass sie in einer bestimmten Gegenwart gemacht sind und über die Vergangenheit erzählen. [...] An diese unterschiedlichen Formate richten sich dann auch unterschiedliche Erwartungshaltungen."
  • Thorsten Logge zu Ebene eins: Geschichtswissenschaftliche Formate: "Geschichtswissenschaft produziert historisches Wissen, das wissenschaftlich ist: belegt, ausgewogen, methodisch und theoretisch generiert und dargestellt. Sie gibt transparent an, welche Quellen, Zeutzeug*innen oder andere Materialien genutzt wurden und wie damit umgegangen wurde"
  • Thorsten Logge über Ebene zwei: historisch-politsche Bildung. Zitat: "Historisch-politsche Bildung ist [geschichtswissenschaftlichen Formaten] sehr nah. Hier spielen auch didaktische Aspekte eine Rolle, wie etwa das Überwältigungsverbot nach dem Beutelsbacher Konsens."
  • Thorsten Logge zur dritten Ebene. Zitat: "An die Regeln der Geschichtswissenschaft oder die der historisch-politischen Bildung muss sich Unterhaltungshistoriografie nicht halten. Sie ist da freier."
  • Ein Beispiel: Der Instagram Account @ichbinsophiescholl 1. Stellt sich als seriöses Bildungsformat des ÖRR dar. Aber: 2. Agiert wie ein Unterhaltungsformat. Und: 3. Erreicht zwar ein großes Publikum Aber: 4. Bedient problematische Opfernarrative und begeht sachliche Fehler
  • weiter zum Beispiel ichbinsophiescholl. Zitat Thorsten Logge: "wann und wie jemand Vergangenheit und Geschichte wahrnimmt, kann ich ohnehin nicht steuern. [...] Da ist die Frage nach Identifizierung und Anschlussfähigkeit eine viel wichtigere. was ist denn, wenn ich [...] bei dem Projekt [...] eher die Lehre daraus ziehe: Am Ende wirst du hingerichtet, also lass es lieber bleiben. [...] Die Rezeption von Geschichte ist eben gerade nicht eindeutig oder kleicht steuerbar."

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Erstellt am 22/11/2022 auf Instagram
Im Interview mit wissenschaftskommunikation.de sprach Thorsten über seine Auffassung von Public History, vom Verhältnis von Öffentlichkeit, Medien und Geschichte und davon, wie sich wissenschaftliche historische Formate von Unterhaltungshistoriographien unterscheiden. Warum so viele Historiker*innen dem Projekt ichbinsophiescholl so kritisch begegnen wurde vor diesem Hintergrund auch erläutert.

Den Link zum vollständigen Interview findet ihr in unserer Bio!

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